REICHSARCHIV BAND 35, VON SEITE  108 BIS 133

Ein Dankeschön an unseren Freund Herrn Jacques Lemarié aus Deutschland, der uns diesen Text übermittelt hat.

Falls jemand anders uns auch helfen will, entweder mit Übersetzungen oder Übermittlung von Dokumenten, welche die 2. Marneschlacht betreffen, so ist er herzlich willkommen. Vielen Dank im voraus.

108 Die Ereignisse auf der Feindseite am 18. Juli.

Am Morgen des 18.Juli, 5.35 vorm., eröffneten etwa 2100 Geschütze

der französischen 10. und 6.Armee das Feuer. Nördlich der Aisne

war es auf die deutschen Gräben und Batteriestellungen zwischen Nou-

vron und Fontenoy gerichtet. Nach dreiviertelstündiger Feuerdauer ging

hier 6.20 vorm. die 162.Inf.Div. zum Angriff vor, es gelang ihr, Fon-

tenoy in Besitz zu nehmen.

Südlich des Flusses lag das Feuer der französischen Batterien einige

Minuten lang als dichte Wand von Rauch,Stahl und Eisen auf den

vordersten deutschen Linien, um dann, nach Zeit und Raum genau ge-

regelt, ostwärts zu wandern. Unter dem Schusse dieser Feuerwalze setzte

sich die Infanterie von 18 Divisionen in Bewegung, zahlreiche Tanks

begleiteten sie östlich des Waldes von Villers-Cotterêts und halfen den

Widerstand der deutschen Vorposten rasch brechen. Um 6.00 vorm. be-

gannen auch die Batterien der 9. und 5.Armee an der Marnefront und

im Reimser Bergwald das Feuer. Zwischen Aisne und Ourqwurde

von der 10.Armee die deutsche erste Stellung, zwischen Ourq und

Marne von der 6.Armee die Vorpostenstellung schnell genommen. 7.05

vorm. schritt die 6.Armee nach kurzer, aber kräftiger Artillerievorbereitung

zum Angriff auf die deutsche Hauptwiderstandslinie.Erd- und

Luftbeobachtung war vorerst durch dichten Nebel gehindert. Die von

8.00 vorm. ab eingehenden Meldungen ließen erkennen, daß der Angriff

planmäßig verlief. 8.15 vorm. erteilte daher General Mangin dem

Führer des 2.Kav.Korps den Befehl, seine Divisionen vorzuziehen.

Im Abschnitt des I.A.K. drang, wie schon erwähnt, die 162.Inf.Div.

etwas über Fontenoy hinaus vor, die 11. setzte sich auf der Höhe

Erfolge des linken Flügels und der Mitte der 10.franz. Armee. 109

nordwestlich Pernant fest. Südlich der 11. schob sich die 72.Inf.Div. in

das erste Treffen ein; sie überschritt in schmaler Front die Schlucht

südlich Pernant und entfaltete sich dann fächerförmig nach Nordosten.

Rechts von ihr stieß die 153.Inf.Div. nach Osten auf Saconin-et-Breuil

vor. Da auf der durch das exzentrische Vorgehen recht breit gewordenen

Front des I.A.K. keine stärkere Reserve mehr verfügbar war, sah die

Heeresgruppe "Reserve" die Lage bei Soissons nicht ohne Bedenken an;

sie verlangte von der 10.Armee hier wenigstens eine Division als Re-

serve bereitzuhalten*).

Unterdessen war der Angriff in der Mitte der 10.Armee im Fort-

schreiten. Als gegen 10.00 vorm. der Nebel nahezu gewichen war, konnten

die Flieger gut beobachten. Es wurden gemeldet: 1.amer.Inf.Div. bei

Missy-aux Bois, Marok.Div. bei Chaudun -- hier sollen die Tanks be-

sonders erfolgreich gewesen sein -- , 2.amer.Inf.Div. in der Nähe von

Vierzy (XX.A.K.), 38.Inf.Div. bei Montremboeuf Fe. und 48.Inf.Div.

bei Villers Hélon (XXX.A.K.). Zur Ausnützung des Erfolges dieser bei-

den Korps stellte General Mangin das 501.Tankregiment zur Ver-

fügung, und zwar zwei Bataillone dem XX., ein Bataillon dem

XXX.A.K.; ihr Einsatz durfte jedoch erst erfolgen, sobald die Tanks der

Divisionen erster Linie nicht mehr weiter konnten.

Auf dem rechten Flügel, beim XI.A.K., ging es nicht wunschgemäß

vorwärts; das Korps hatte große Schwierigkeiten, sich am Ostufer des

Savières-Baches festzusetzen. Die 128.Inf.Div. kam nördlich des

Buisson de Hautwison nur langsam vorwärts, wodurch sich das Ein-

schieben der 5.Inf.Div. verzögerte; die 41.Inf.Div. wurde vor Ancien-

ville aufgehalten. Mangin drängte auf unbedingte Innehaltung des

vorgesehenen Angriffsplanes und empfahl dem XI.A.K., sich ent-

schlossen auf das XXX.A.K. zu stützen. Um dem rechten Flügel vorwärts

zu helfen, stellte er 4.15 nachm. dem XXX.A.K. aus der Armee-Reserve

die 1.Inf.Div. zur Verfügung mit dem Auftrag, Louâtre zu nehmen;

dafür sollte das XI.A.K. die 128.Inf.Div.**) als Reserve herausziehen,

sobald die 5. vorgezogen worden war.

Die Reibungen auf dem rechten Flügel der 10.Armee wirkten auf

die Bewegungen der 6. zurück. Diese war bis 11.00 vorm. schnell vorwärts

gekommen, -- die 33.Inf.Div. des II.A,K. war bis in das Buisson de

Cresnes eingedrungen -- wurde dann aber durch Flankenfeuer von dem

_____________

*) Am 19.Juli wurde die 69.Inf.Div.hier als Reserve bereitgestellt.

**) Die 128.Inf.Div. wurde tags darauf zur 3.Armee abtransportiert.

110 Die Ereignisse auf der Feindseite am 18.Juli.

Plateau von Chouy her festgehalten. Erst am Anfang des Nachmittags

konnte das die Mitte der 6.Armee bildende VII.A.K. sein Vorgehen

fortsetzen; es zog auch die benachbarten Flügel des II.franz. und

I.amer.A.K. mit vor, Courchamps und Licy-Clignon wurden ge-

nommen. Die Masse des II.A.K. sah sich aber auch weiter am Ostaus-

gang des Buisson de Cresnes und auf den Höhen von Marizy-Ste.

Geneviève aufgehalten.

Um die Mitte des Nachmittags wurden vom XI. und II.A.K. neue

Angriffe gegen die Höhen zwischen Chouy und Noroy-sur-Ourcq vorbe-

reitet. Sie würden sich erübrigt haben, wenn es der Kavallerie ge-

lungen wäre, den Deutschen in den Rücken zu kommen. Das 2.Kav.-

Korps konnte aber hinter der Front der 10.Armee nur langsam vor-

wärts gelangen; die Wege in dem großen Walde waren durch das

nächtliche Unwetter und den starken Fahrzeugverkehr zu tief einge-

schnittenen Schluchten geworden, und überall drängten sich die Reserven

zusammen. Erst gegen 3.00 nachm. erreichte die 4.Kav.Div. Dommiers

und St.Pierre-Aigle, die 6. die Gegend westlich der Verte Feuille Fe.

Die zugeteilten Bataillone (s.S.14) verließen zu dieser Zeit erst Marte-

fontaine und Vivières auf Lastkraftwagen.

Inzwischen hatte sich der Widerstand der Deutschen erheblich ver-

stärkt, bei Vauxbuin, östlich Chaudun und bei Vierzy lagen ihre

Schützenlinien und Maschinengewehre in Stellung. Die französischen

Kavallerie-Regimenter konnten daher ihren Marsch gegen die Höhen

nicht zu Pferde fortsetzen und mußten absitzen. So griffen schließlich nur

einige Schützen-Abteilungen der 4.Kav.Div zwischen der Marok.- und

der 2.amer.Inf.Div. nördlich Vierzy, der 6. zwischen Motremboeuf Fe.

und dem Bois de Mauloy ein, wo die 38.Inf.Div. Widerstand gefunden

hatte. Gegen Ende des Tages entbrannten neue schwere Kämpfe bei

Villers Hélon, Louâtre und am Buisson de Hautwison; sie führten dies-

mal zum Erfolg. Die 48. und die neu in Front geschobene 1.Inf.Div.

drangen über Villers Hélon und Louâtre vor, die 128. und 5. kamen

über den Buisson de Hautwison hinaus, die 41. nahm Ancienville, die

33. Noroy-sur-Ourcq.

Der Erfolg des Tages war erheblich, die Mitte der 10.Armee hatte

9, die der 6.Armee 5 km Gelände gewonnen. Die Beute der 10.Armee

betrug 10 000 Gefangene und 200 Geschütze, davon entfielen -- nach

französischen Quellen! -- auf die 1. und 2. amer.Inf.Div. allein 7200

Gefangene und 91 Geschütze, auch die 11.franz.Inf.Div. soll auf dem

Gute Erfolge der 6., geringe Erfolge der 9. und 5.franz. Armee. 111

Plateau von Pernant 2000 Gefangene gemacht und 50 Geschütze er-

beutet haben*). Die 6.Armee meldete 2000 Gefangene und 50 Geschütze.

Bei der Heeresgruppe "Mitte" waren die 9. und 5. sowie auch die

4.Armee nicht untätig geblieben, aber die noch im Gange befindliche

Umgruppierung ihrer Kräfte erlaubte noch keine zusammenhängenden

großen Unternehmungen. Bei der 5.Armee gelangte der Angriff des

verst. 1.Kav.K. etwa 1000 m vorwärts**), dagegen vermochte das nörd-

lich der Marne anschließende V.A.K. keine nennenswerten Fortschritte

zu machen. Bei dem II.ital.A.K. schließlich griff nur die 14.Inf.Div.

10.00 vorm an, sie konnte bei Nanteuil-la Fosse Gelände gewinnen und

im Bois de Courton Fuß fassen.

Auf die Nachricht von den ersten Erfolgen hatte Pétain angeordnet,

die 12.Inf.Div.(vgl. S.18) aus Lothringen zur Heeresgruppe "Re-

serve" zu transportieren, wo ihre Ausladung am 19.Juli beginnen

konnte. Gleichzeitig war das XXII.brit.A.K. (51. und 62.brit. Inf.Div.)

der Heeresgruppe "Mitte" zur Ablösung des II.ital.A.K. zur Ver-

fügung gestellt worden. Beide Maßnahmen zielten also im wesentlichen

auf Verstärkung der Angriffskraft der 5.Armee hin. Im Gegensatz

dazu wollte General Foch vorzugsweise die Heeresgruppe "Reserve"

kräftigen, er befahl in diesem Sinne, alle südlich der Linie Château --

Thierry -- Reims -- Massiges verfügbaren frischen Kräfte einschließlich des

brit. XXII.A.K. der 10. und 6.Armee zuzuführen. Nunmehr ordnete

Pétain am frühen Nachmittag an, das Heranziehen der 52.franz.

Heeresreserve nordwestlich Chalons -- und der 42.amer. Inf.Div.

(Reserve der 4.Armee) vorzubereiten; tatsächlich wurde aber abends zu-

nächst nur der sofortige Kraftwagentransport der 52.Inf.Div. nach

Meaux befohlen. Weiter erhielt die Heeresgruppe "Ost" den Befehl zur

Verladung der 25. und 62.Inf.Div., sie konnten vom 20. bzw. 21.Juli

ab mit der Ausladung hinter der Kampffront beginnen.

Über die Verwendung der britischen Divisionen war es zu einem

lebhaften telefonischen und telegrafischen Verkehr gekommen. Als

die Heeresgruppe "Mitte" gegen 2.00 nachm. erfuhr, daß sie nicht auf das

____________

*) Da hiernach für die gesamte übrige 10.Armee nur noch 800 Gefangene

entfielen, muß die Richtigkeit der einzelnen Zahlen bezweifelt werden.

**) Diese Angabe ist etwas übertrieben; es sind am 18.Juli nur Teile des

Vorfeldes verloren gegangen.

112 Die Ereignisse auf der Feindseite am 18.Juli.

XXII.brit. A.K. rechnen könnte, meldete General Maistre , "daß man

einer Katastrophe zutriebe", und daß die Lage des II.ital.A.K. eine

sofortige Ablösung erfordere; andernfalls könnte der Verlust von Reims

eintreten. Da sich Pétain an die Front begeben hatte, griff sein General-

stabs-Chef, General Buat, ein und genehmigte den Einsatz des XXII.

brit.A.K. bei der 5.Armee. Er holte sich dann persönlich Fochs Zustim-

mung und erlangte auch darüber hinaus die Genehmigung zum Vor-

ziehen der 15. und 34.brit.Inf.Div. (vgl.S.18) nach der Gegend von

Villers-Cotterêts zur Verwendung bei der Heeresgruppe "Reserve".

Der britische Oberbefehlshaber, Marschall Haig, hatte diese vier

Divisionen am Vormittag wegen der drohenden deutschen Flandern-

offensive zurückverlangt; dort konnte die 2.brit.Armee den erwarteten

31 deutschen nur 16 eigene Divisionen entgegenstellen. Foch lehnte

Haigs Verlangen jedoch ab, da die Deutschen seiner Überzeugung nach

jetzt wegen der französischen Offensive keinen starken Angriff in Flandern

führen konnten.

Mit der 87.Inf.Div., deren Antransport mit Kraftwagen hinter die

Front der 10.Armee die Heeresgruppe "Reserve" befohlen hatte, war

die Heranführung von insgesamt sieben neuen Divisionen an die Kampf-

front der 10. und 6.Armee in die Wege geleitet.

Die Heeresgruppe "Reserve" befahl abends, den Kampf in der

Nacht ohne Aufenthalt fortzusetzen. Die 10.Armee sollte mit ihrem

Zentrum in Richtung Hartennes -- Fère-en Tardenois vorgehen, mit

dem rechten Flügel aber sich gegen Oulchy-le Château wenden und

versuchen, das Plateau von Chouy östlich zu umfassen. Zur Abwehr eines

etwaigen deutschen Gegenangriffs wurde die 87.Inf.Div. der 10.Armee

unterstellt, dafür sollte das 2.Kav.K. als Reserve herangezogen werden.

Die 6.Armee hatte ihre Offensive in der allgemeinen Richtung auf

Neuilly-St.Front fortzusetzen, aber auch mit dem äußersten rechten

Flügel anzugreifen, um die Verbindung mit der Marne-Front bei Châ-

teau-Thierry herzustellen.

Beide Armeen hatten aber schon ihre Befehle gegeben, die sich nicht

mehr rechtzeitig ändern ließen; sie wollten nachts die Verbände ordnen,

und den Angriff um 5.00 vorm. wieder aufnehmen.

Am Abend des 18.Juli ließ sich übersehen, daß auch am folgenden

Tage mit einer stärkeren Beteiligung der Heeresgruppe "Mitte" noch

nicht gerechnet werden konnte. Der von der 9.Armee vorbereitete An-

griff des III.A.K. und des ihr hierzu taktisch unterstellten verst. 1.Kav.K.

mußte auf den 20.Juli verschoben werden, da sich die Inmarschsetzung

Die Befehle zur Fortsetzung des Angriffs. 113

der für das III.A.K. bestimmten zwei Bataillone leichter Tanks ver-

zögerte. Bei der 5.Armee mußte sich der Einsatz des XXII.brit.A.K.

hinausschieben, vor allem konnte seine Artillerie nicht rechtzeitig heran-

kommen. Die Heeresgruppe "Mitte" hielt einen Angriff der 5.Armee

sogar erst für den 21.Juli für möglich. Im französischen Großen Haupt-

quartier war man darüber begreiflicherweise ungehalten. Pétain drängte

auf kräftigen Angriff der 9.Armee und wies darauf hin, den Einsatz des

XXII.brit. an Stelle des II.ital.A.K. nicht in Form einer gewöhnlichen

Ablösung durchzuführen, sondern ihn gleich zum Angriff auszunutzen.

Die Fortsetzung des Angriffs am 19. Juli.

Die Nacht vom 18./19. Juli verlief verhältnismäßig ruhig, nur an

den Stellen, an welchen der Gegner noch am späten Abend ange-

griffen hatte, d.h. im wesentlichen vor Mitte und linkem Flügel der

Gruppe Watter, blieb die Infanterietätigkeit noch längere Zeit hindurch

im Gange. Auch das Störfeuer der französischen und amerikanischen

Artillerei hielt sich im allgemeinen in mäßigen Grenzen. Auf deutscher

Seite suchten sich die erschöpften und völlig durcheinandergekommenen

Truppen, so gut es ging, zu ordnen und nach der Tiefe zu gliedern. Die

Fortsetzung des feindlichen Angriffs mußte am 19.Juli mit Bestimmt-

heit erwartet werden. Was aber an diesem Tage den anstürmenden

Franzosen und Amerikanern an neu eingetroffenen Reserven gegenüber-

gestellt werden konnte, war nur sehr gering: bei der 9.Armee die erst

vor kurzer Zeit als völlig abgekämpft aus der Front gezogene und nur

unzureichend aufgefüllte 211.Inf.Div. ohne Artillerie (vgl.S.98), bei

der 7.Armee die 20. und 33.Inf.Div. Die im Laufe der Nacht nach an-

strengendem Marsch auf den Höhen nordöstlich Soissons eingetroffene

211.Inf.Div. wurde in Abänderung der bisherigen Befehle von der

9.Armee der Gruppe Staabs unterstellt (vgl.S.105). Von den beiden

der 7.Armee überwiesenen Divisionen teile Generaloberst v.Boehn

in einem Armeebefehl von 1.30 vorm. die 20.Inf.Div. der Gruppe Watter

zu. Ihre Infanterie befand sich im Antransport auf Lastkraftwagen, bis

7.00 vorm. waren etwa sechs Bataillone im Raume Ambrief -- Chacrise --

Nampteuil-sous-Muret eingetroffen. Die 33.Inf.Div. dagegen blieb zu-

nächst noch Armeereserve; ihre vorderste Marschgruppe stand seit dem

Spätnachmittag des 18. bei Coincy, die zweite erreichte am Morgen des

Geringe Gefechtstätigkeit bei Gruppe Hofmann. 115

19. Brécy. Die letzte befand sich noch im Anmarsch von der Marne,

ihre ersten Teile trafen 7.45 vorm. in Beuvardes ein. Mit einem Eingreifen

der 19.Ers.- und 9.Inf.Div. auf dem Schlachtfelde konnte die 7.Armee

erst für den folgenden Tag rechnen. Die erstere hatte gegen Mitternacht

vom 18./19. den Raum Bazoches -- Tannières -- Bruys erreicht und wurde

um 8.00 vorm. über Fère-en Tardenois in Richtung auf Coincy in Marsch

gesetzt, die Infanterie der 9.Inf.Div. dagegen war auf Lastkraftwagen

am Abend des 18. in dem Raum Fismes -- St.Gilles gelangt, ihre be-

rittenen Truppen trafen am Moorgen des 19. hier ein. Bezüglich ihrer

weiteren Verwendung hatte das A.O.K.7 zunächst noch nichts befohlen.

Das Eingreifen der 5.Inf.- und bayer. Ers.Div. war nicht vor dem 21.

möglich.

Gegen 5.00 vorm. setzte starkes Artilleriefeuer auf die Stellungen

zwischen Aisne und Clignon-Bach ein, es griff zeitweilig auch noch

weiter nach Süden hin bis in die Gegend nordöstlich der Station Bou-

resches über; starkes Störungsfeuer schlug weit in das Hintergelände.

Von 5.30 vorm. ab brachen zwischen Aisne und Clignon-Bach starke An-

griffe los, tiefgegliedert schritt die von zahlreichen Tankgeschwadern

unterstützte feindliche Infanterie zum Sturm.

Nördlich der Aisne hatte während der Nacht das Gen.Kdo. des

XXXVIII.Res.K. als "Gruppe Hofmann" den Befehl über die

53.Res.Div. (vom Hang südöstlich Chevillecourt bis Osly ausschl.) und

14.Inf.Div. (bis Vauxrot einschl.) übernommen. An Artillerie waren im

Abschnitt der 53.Res.Div. fünfzehn Feld- und drei schwere Batterien

eingesetzt. Um besonders die Artillerie der 14.Inf.Div. zu flankierender

Wirkung gegen den Angreifer vor der Gruppe Staabs zu bringen, stan-

den ihre Batterien weit vorgeschoben, die Feldartillerie südlich der Linie

Südrand Vauxrezis -- Nordrand Cuffies, die schwere Artillerie südlich

Chavigny. Zu größeren Infanteriekämpfen kam es bei der Gruppe

Hofmann nicht; südlich Nouvron (Res.Inf.Regt.243) und in Osly (II./16)

gelangten Vorstöße schwächerer feindlicher Kräfte bis in die deutsche

Stellung, Gegenstöße örtlicher Reserven stellten jedoch die Lage bald

wieder her.

Die Gruppe Staabs hatte in einem 1.40 vorm. ausgegebenen

Befehl angeordnet, die jetzige Stellung (Vauxbuin-Stellung) unbedingt

zu halten. Von der Infanterie der 211.Inf.Div. blieben ein Bataillon

116 Die Fortsetzung des Angriffs am 19.Juli.

des Regts. 390 sowie das ganze Inf.Regt.27 auf den Höhen von Cuffies -

-- Bucy-le Long zur Aufnahme stehen*); Regt.390 (ohne ein Bataillon)

wurde nach dem Nordrand von Soissons (le Mail), Res.Inf.Regt.75

nach den Höhen westlich von Billy als Gruppenreserve in Marsch ge-

setzt. Die Division war nach einem Anmarsch von über 30 km sehr

angestrengt; der Divisionskommandeur, Generalleutnant v.Lewinski,

hegte gegen einen Einsatz schwere Bedenken, da die Truppe gänzlich

ungeübten Ersatz besaß, der schon einmal im Kampf versagt hatte. Die

Aufstellung der Gruppe Staabs am Morgen des 19.Juli war folgende:

Gruppe Staabs am Morgen des 19.7.

__________

*) Hier traf im Laufe des Nachmittags auch das Fußa.Batl.65 ein,es

ging an der Höhe nördlich Bucy-le Long in Stellung.

Gruppe Staabs am Morgen des 19.Juli. 117

Artillerie: 241.Inf.Div.: 4 Feld-, 3 schwere Batterien,

11. bayer. Inf.Div.: 10 Feldbatterien,

Abt. Böckmann: 4 Feldbatterien, 2 schwere Feldhaubitzen (Rest der

III./ Fußa. 6).

Die Brücke von Pommiers war am frühen Morgen gesprengt worden.

Einige Angaben über Stärken usw.: II./472 war noch etwa 100, III./472

etwa 50 Gewehre stark, dagegen hatte Inf.Regt.473 noch eine durchschnittliche

Kompagniestärke von 50 Mann. Die Gesamtstärke der der 12.Inf.Brig. unter-

stehenden Infanterie betrug ca. 1000 Mann. Von den Batterien der 241.Inf.-

Div. hatten die 9./Felda.48 nur noch ein Geschütz, die 6./Res.Fußa.2 nur eine

Haubitze, die beiden schweren Feldhaubitz-Batterien des Fußa.Batls.135 zu-

sammmen noch fünf Haubitzen. Auch die hinter der Schutzstellung stehende Ar-

tillerie hatte teilweise starke Materialausfälle gehabt, so verfügte die

III./Felda.70 nur noch über acht leichte, das III./Fußa.6 über zwei schwere

Feldhaubitzen.

Die Befehlsverhältnisse in der Schutzstellung waren folgendermaßen ge-

regelt: Das am Westrande von Soissons eingesetzte Inf.Regt.67 blib der

241.Inf.Div. unterstellt; dagegen waren alle Truppen von der Bahn westlich

Pt.Belleu bis Noyant unter den Befehl des Generalmajors v.Böckmann

(Kdr. der 68.Inf.Brig.) getreten, der seinerseits der 11.bayer.Inf.Div.

unterstand. Die Abteilung Böckmann erhielt später noch das Res.Inf.Regt.75

(211.Inf.Div., vgl.S.116) zugeteilt; von ihm wurden das I.Batl.links vomRes.-

Inf.Regt.216 am Westrande von Noyant eingesetzt, das II. und III. beider-

seits von Septmonts bereitgestellt.

Die Stellungen der 246.Inf.Brig. griff der Feind nicht an , er war

sich offenbar klar darüber, daß sein Vorgehen hier besonders wirksam

von der Artillerie auf dem nördlichen Aisne-Ufer flankiert werden

konnte. Von den Regimentern der 12.Inf.Brig.(24 und 64) wurden die

Franzosen teils abgewiesen, teils im Gegenstoß zurückgeworfen. Bereits

um 8.45 vorm. war die 241.Inf.Div. im wesentlichen wieder im Besitz

ihrer Stellung, nur am linken Flügel hatte das II./64 infolge der Ent-

wicklung der Lage bei der 11.bayer.Inf.Div. seine Linie etwas zurück-

biegen müssen.

Bei der 11.bayer.Inf.Div. drang der Feind in einem außerordent

lich heftigen Ansturm überall in die deutschen Stellungen ein, die wichti-

gen Höhen 1 km südwestlich Vauxbuin und 166 ( an der südlichen Divi-

sionsgrenze) waren um 6.15 vorm. verloren. Es entbrannten hin- und her-

wogende Kämpfe, schließlich gelang es, durch Gegenstöße den Angriff auf-

zufangen. Gegen Mittag verlief die Front der 11.bayer.Inf.Div. etwa

vom "u" von"Saconin-et-Breuil" längs des Feldweges nach Süden bis

zur Pariser Straße, dann östlich dieser Straße bis zum Feldweg 600 m

westlich der Mt. de Courmelles Fe.

118 Die Fortsetzung des Angriffs am 19.Juli.

Bald nach der Mittagszeit steigerte sich das auf den Stellungen der

Gruppe Staabs liegende Artilleriefeuer, es kam jedoch nur zu ört-

lichen Vorstößen, die überall -- bei der 241.Inf.Div. besonders durch die

wirksame Artillerieflankierung vom nördlichen Aisne-Ufer her -- ab-

gewiesen werden konnten. Zwischen 4.00 und 5.00 nachm. trat im Infante-

riekampf eine Gefechtspause ein, die zu einem Ordnen der Verbände be-

nutzt wurde.

Gegen 7.00 abds. brachen im Zusammenhang mit den weiter südlich

einsetzenden Angriffen auch gegen die 11.bayer.Inf.Div. dichte Massen,

von Tanks unterstützt, vor. Während am rechten Flügel westlich bzw.

südwestlich Vauxbuin alle Angriffe abgewiesen werden konnten, wurde

die Lage am linken Flügel gefahrvoll. Der Feind, der schon sehr bald das

am rechten Flügel der 42.Inf.Div. kämpfende III./145 überrannt hatte

(vgl.S.126) und in der Mulde von Ploisy nach Nordosten vorstieß,

faßte das II./145 in der linken Flanke. Nach einer 7.54 abds. beim Divi-

sionskommandeur eingehenden Meldung war zu dieser Zeit die gesamte

Stellung des Inf.Regts.145 verloren. Das bei la Roche stehende 1/2 II./30

nahm zurückgehende Teile des Regts.145 auf, seine M.G.K. warf den bis

la Roche vorgedrungenen Feind wieder bis hinter die Mt. de Cour-

melles Fe. zurück. In der Linie Pariser Straße (am "l" von "Breuil") --

Stützpunkt 600 m südwestlich der le Mt. Lavé Fe. -- la Roche bildete sich

allmählich eine neue Front. Leider hatte der feindliche Angriff wieder zu

Artillerieverlusten geführt, der größte Teil der Geschütze der I./Felda.70

sowie sämtliche der 2./Felda.502 hatten gesprengt werden müssen.

Der Kommandeur der 11.bayer.Inf.Div., Genlt. v. Kneußl,

konnte erst gegen 10.00 abds. einigermaßen Klarheit über den Verlauf

der vorderen Linie seiner Division gewinnen. Bei la Roche war die

Lage auch zu dieser Zeit noch nicht zu übersehen, zwischen dem vorer-

wähnten Stützpunkt und Berzy, von dem es fraglich war, ob es die

42.Inf.Div. noch behauptete, schien eine Lücke zu klaffen, zu deren

Schließung das III./67 in Marsch gesetzt wurde, das schon am Nach-

mittag aus der Schutzstellung am Westrand von Soissons herausgezogen

und der 11.baer.Inf.Div. überwiesen worden war.

Auf eine Weisung des Gruppenkommmandos hin hatte Genlt.

v. Kneußl befohlen, bei einem etwa erforderlich werdenden Zurückgehen

eine östliche, nichtnordöstliche, Richtung einzuschlagen. Der Stab des

bayer.Res.Inf.Regts.13, dem die 2./Chev.7 unterstellt wurde, war be-

auftragt worden, alle Leute, die nach Soissons wollten, aufzufangen und

in die Schutzstellung einzuschieben, in welcher im übrigen auch die durch

Die Kampfereignisse bei Gruppe Staabs. 119

die Stellungen der Abteilung Böckmann zurückkommenden Mannschaften

anzuhalten und zu sammeln waren.

Im Laufe der Nacht vom 19./20. wurden I./30 und I./Res.216 aus

der Schutzstellung herausgezogen; I./30, dem Inf.Regt.145 unterstellt,

sollte zusammen mit dem III./67 (vgl.S.118) die beiderseits la Roche

vermutete Lücke schließen, I./Res.216 südlich Vauxbuin in der Front zur

Ablösung eingesetzt werden.

Der Befehl der 7.Armee von 1.30 vorm. (vgl.S.114) hatte der

Gruppe Watter die 20.Inf.Div. zum Einsatz in der Mitte der

Gruppe zugewiesen. Die einzelnen Divisionsabschnitte waren für die

Großkampftage zu verengern, als Stellungsdivisionen wurden die 42.,

28.*) und 20.Inf. - sowie die 3.Res.Div. bestimmt, Korpsreserve blieb

weiterhin die 46.Res.Div.(ohne die der Gruppe Staabs zugeteilte Kampf-

gruppe). Die 14. und 47.Res. - sowie die 115.Inf.Div. sollten schleunigst

herausgezogen und hinter die Aisne bzw. Vesle in Marsch gesetzt wer-

den. Als neue linke Grenze der Gruppe war die Linie Südrand des

Bois de Mauly -- Südrand Hartennes bestimmt worden; südlich davon

hatte die Gruppe Winckler mit der ihr vom A.O.K.7 zur Verfügung ge-

stellten 10.Inf.Div. die Abwehr zu übernehmen.

Die Besetzung der Front der Gruppe Watter am Morgen des

19.Juli zeigt die Skizze auf S.120.

Als außerordentlich bedenklich mußte die Lage im Abschnitt der

14.Res.Div. angesehen werden, überdies war der tatsächliche Verlauf

der vordersten Linie der Führung kaum bekannt.

Beim Res.Inf.Regt.16 hatten sich auch großenteils die Trümmer der

Stellungsregimenter, insbesondere des Res.Inf.Regt.53, gesammelt. Das

tagszuvor am linken Flügel der 14.Res.Div. eingesetzte I./110 war nach

Süden in den Abschnitt der 115.Inf.Div. geraten, Patrouillen hatten die

Verbindung mit dem I./Res.16 aufzunehmen gesucht. Eine zusammen-

hängende Front war aber westwärts der Linie Raperie -- Tigny nicht

vorhanden, lediglich der Osthang der Höhe 132 scheint von einigen

Trupps des Res.Inf.Regt.53 ganz schwach besetzt gewesen zu sein. Das

am Westhang der Mulde westlich Villemontoire (linker Flügel bei

Raperie) unter Sicherung vorgeschobener Patrouillen liegende II./110

glaubte daher auch weiterhin sich in vorderer Linie zu befinden; es hielt

durch eine gesammelte Abteilung Versprengter des Res.Inf.Regt.16 Ver-

_____________

*) Tatsächlich ist die 28.Inf.Div. als solche nicht eingesetzt worden.

120 Die Fortsetzung des Angriffs am 19.Juli.

bindung mit dem III./110, das den Höhenrand nordwestlich Charantigny

besetzt hatte.

Gruppe Watter am Morgen des 19.7.

Artillerie: 42. Inf.Div.: 6 Feldbatterien

14.Res.Div.:18 Feld-, 3 schwere Batterien

115.Inf.Div.: 12 Feld-, 4 schwere Batterien

46.Res.Div.: 8 Feldbatterien, 1 schwere Batterie

Starke feindliche Angriffe gegen 42. und 115.Inf.Div. 121

In loser Verbindung mit dem bei Noyant stehenden linken Flügel

der Schutzstellung der Gruppe Staabs war auch bei der Gruppe Watter

eine rückwärtige Stellung (Höhen westlich Rozières -- Höhe westlich Har-

tennes) besetzt.

Der mit starker Tankunterstützung geführte französisch-amerikanische

Angriff gegen die Gruppe Watter gelangte bei den drei Divisionen nicht

gleichzeitig zur Auswirkung.

Gegen den Frontabschnitt zwischen der nördlichen Gruppengrenze

und Léchelle (einschl.) brachen sehr starke feindliche Kräfte zum Sturm vor.

Am rechten Flügel gelang es dem Gegner , die Höhe 166 unter schwersten

Verlusten zu nehmen (vgl.S.117). Weiter südlich riß der Einbruch von

drei Tanks in die deutsche Verteidigungslinie eine Lücke, die jedoch

durch das entschlossene Eingreifen der 8./109 (Regimentsreserve) recht-

zeitig geschlossen werden konnte; durch M.G.- und Artilleriefeuer wur-

den die drei Tanks vernichtet, die überlebenden Leute der Besatzung ge-

fangen. Nördlich der Wegegabel 1 km westlich Ploisy wogten erbitterte

Kämpfe stundenlang hin und her, östlich Chaudun vermochten neue

Massenstürme des Feindes infolge des Durchbruchs mehrerer Tanks

gegen 9.00 vorm. die Vorfeldlinie etwas einzudrücken. Im wesentlichen

aber wurde der feindliche Ansturm südlich der Höhe 166 abgeschlagen.

Dieser Abwehrerfolg, an dem auch das Füs.Regt.40 Anteil hatte, muß

um so höher bewertet werden, als die wenigen vorhandenen Feld-

batterien nicht ausreichten, um die überall auftauchenden Tanks unter

Feuer zu nehmen.

Während sich an dem nach Süden anschließenden Frontstreifen von

Léchelle (ausschl.) bis zum Bachtal östlich Min. de Comte der feindliche An-

griff im allgemeinen erst nach 8.00 vorm. fühlbar machte, wurde südlich

des Baches die 115.Inf.Div. bereits gegen 6.00 vorm. von einem starken

Stoß des franz. XXX.A.K. getroffen, welches in seinem Gefechtsstreifen

drei Divisionen zum Angriff vorführte. Nördlich des Bois de Mauloy

sowie am Westrande des Waldes scheiterten die französischen Vorstöße,

südlich des Waldes brach aber der Feind in die Stellung des Regts.136

ein, das bis etwa 1 km östlich Blanzy zurückgedrückt wurde. Vom Süd-

teil des Waldes aus rollten die Franzosen dann die deutschen Linien

nach Norden hin auf, das Bois de Mauloy mußte infolgedessen schritt-

weise geräumt werden; im erbitterten Handgemenge gerieten Teile des

III.und I./Res.Inf.Regt.2 in Gefangenschaft. Die ausgewichenen Teile

des Füs.Regts.34 und des Res.Inf.Regts.2 gingen am Ostrande des

122 Die Fortsetzung des Angriffs am 19.Juli

Waldes und südöstlich davon, etwa an der Straße nach Blanzy, wieder

in Stellung. Dem Vordringen der Franzosen gegen Blanzy wurde durch

einen gegen 7.00 vorm. angesetzten Gegenstoß des Res.Inf.Regts.234 der

51.Res.Div.(vgl.S.129) Halt geboten, das Regiment erreichte die Linie

Waldstück 1 km südwestlich Parcy-Tigny (hier also hinter der Front der

5.Res.Inf.Brig.!) -- hart östlich Höhe 190 -- Ostrand Blanzy.

7.50 vorm. ging bei der 115. Inf.Div. der Gruppenbefehl ein, daß die

10. Inf.Div. im südlichen Teil des Gefechtsstreifens der Division eingesetzt

werden sollte (vgl. S.119); die Infanterie der 115. Inf.Div. (in Front

stand hier nur noch das Inf.Regt. 136) war dann herauszuziehen.

In dem übrigbleibenden Abschnitt, in dem schon Füs.Regt. 34 und Res.-

Inf.Regt. 2*) unter dem Kommando der 5. Res.Inf.Brig. fochten, hatte

die 3. Res.Div. den Befehl zu übernehmen. Tatsächlich hatten nun aber

infolge des Eingreifens des Res.Inf.Regts. 234 (s. o.) zunächst Truppen

der 51. Res.Div. den südlichen Abschnitt der 115. Inf.Div. übernommen

(vgl. auch 5.129).

Zwischen Charantigny und Höhe 132 (einschl.), d. h. gegen Mitte

und linken Flügel der 14. Res.Div. vermochte der Feind anfangs nur

langsam Raum zu gewinnen. Auf die Dauer konnten aber die zu-

fammengewürfelten, großenteils ohne Verbindung miteinander stehen-

den Trupps, die etwa in der Linie südlich Charantigny -- Feldweg östlich

Höhe 132 Widerstand leisteten, den von immer neuen Massen mit Tank-

unterstützung geführten Angriffen nicht widerstehen, sie wichen auf

Villemontoire und südlich davon aus. Westlich von Villemontoire ging

die 8./Felda. 269 verloren.

Bei dem II./110 am Westhang der Schlucht westlich Villemontoire

sammelte sich ein Teil der zurückgehenden Mannschaften, vornehmlich

von den Res.Regtern. 16 und 53; das Bataillon behauptete sich bis

11.00 vorm., seinen linken Flügel hatte es nördlich Raperie zurückgebogen.

Dann ging II./110 auf den West- und Südrand von Villemontoire zu-

rück; ein Tankangriff, der von Süden her gegen das Dorf vorbrach,

konnte im letzten Augenblick abgeschlagen werden. Bis 1.30 nachm. hielt

das tapfere Bataillon Villemontoire, dann ging es auf Befehl seines

Führers infolge drohender beiderseitiger Umfassung zurück, um sich am

Ostrande des Waldes südwestlich Buzancy zu sammeln. Zwei M.G.*

__________

*) Die Gefechtsstärken des I. und III../Res. 2 betrugen am frühen Morgen

des 19. Juli etwa je 120 Mann, die Stärke des II. Batls, war etwas höher.

Schwere Kämpfe an der gesamten Front der Gruppe Watter. 123

Kompagnien des Res.Inf.Regts. 16 sowie einige M.G.Trupps des Res.-

Inf.Regts. 218, welche etwa an der großen Straße standen, hinderten

aber den Feind zunächst noch, sich in Villemontoire festzusetzen.

Schon geraume Zeit vorher hatte sich der Gegner zwischen Charan-

tigny und Villemontoire in der Lücke zwischen dem III. und II./110 nach

Norden bzw. Nordosten geschoben. III./110, das übrigens erheblich unter

eigenem Artillerlefeuer, besonders Gasgeschossen, zu leiden gehabt hatte,

war dadurch zum Zurückgehen in zunächst nördlicher Richtung gezwungen

worden, es wurde schließlich auf die beherrschende Höhe nördlich

Buzancy zurückgenommen. Postierungen von III. und II./110 blieben

beiderseits des Dorfes gegen die große Straße vorgeschoben. Zwischen

Buzancy und der Wegegabel nordwestlich Taux bildeten zusammen-

geballte Trupps der verschiedensten Regimenter die Front der 14. Res.-

Div. östlich von Villemontoire war jetzt der linke Flügel der 46. Res.-

Div.*), die inzwischen durch das bei Ambrief in Stellung gegangene

Fußa.Batl. 55 Verstärkung erhalten hatte, teilweise zur vorderen Linie

geworden.

9.50 vorm. übernahm der Kommandeur der 3. Res.Div., General-

leutnant Rusche, das Kommando über den bisherigen Abschnitt der

115. Inf.Div.; auch das II. und III./Res 49, welche noch in der Rückhalt-

stellung bei Tigny als Gruppenreserve standen, wurden ihm vom Gruppen-

kommando unterstellt. Durch sein Vordringen auf Villemontoire und

südlich drohte der Feind den rechten Flügel des Regiments Krähe (s. Sk.

auf 5.120), der über die Straße Tigny -- Montremboeuf Fe. nur wenig

nach Norden hinausreichte, zu umfassen. Die hier fechtenden Teile wurden

daher schließlich gezwungen, sich in südöstlicher Richtung zurückzuziehen,

und zwar I./110 über Parcy-Tigny, 1. und 4./Res. 49 sowie 1./34 im

Bachgrund. Hart östlich Parcy-Tigny kam diese Bewegung kurz vor

Mittag wieder zum Stehen. Zurückflutende Abteilungen aller Truppen-

teile wurden gesammelt und aus ihnen eine zweite Linie gebildet. Der

mit starken Kräften nachdrängende Feind besetzte Parcy-Tigny, im

Grunde westlich des Dorfes stellte er Truppen zu weiteren Angriffen

bereit. Munitionsknappheit verhinderte, sie ausgiebig unter Artillerie-

feuer zu nehmen.

______________

*) Die Bataillonsfeldstärken der 46. Res.Div. betrugen im Durchschnitt nur

516 Mann. Der neu eingetroffene Ersatz hatte noch nicht mit dem Stamm

zusammengeschweißt werden können. Die Grabenstärken waren sehr schwach,

so hatte z. B. das Res.Inf.Regt. 215 am 20. Juli nach geringen Verlusten nur

noch 120 Mann je Bataillon.

124 Die Fortsetzung des Angriffs am 19. Juli.

Inzwischen war der Angriff des über Höhe 132 nach Osten vor-

stoßenden Feindes gegen die vom II. und III./Res. 490 sowie von Teilen

des I. und III./47 besetzte Aufnahmestellung gebrandet; besonders die

von II./Res. 490 verteidigte Höhe 160 bildete das Ziel der Anstrengungen

des Gegners. Unter hervorragender Mitwirkung der leichten Minen-

werfer und der Maschinengewehre, welche anfahrende Tanks zur Um-

kehr zwangen, wurde der Angriff zum Stehen gebracht, doch konnte der

Feind auf der Kuppe 160 selbst Fuß fassen; Gegenstöße des II. und

III./Res. 490 mißlangen. Wiederholte neue Anstürme gegen Tigny und die

langgestreckte Höhe nördlich des Dorfes, die bis 2.00 nachm. andauerten, wur-

den abgewiesen, zahlreiche Tanks blieben zerschossen liegen. In den frühen

Nachmittagsstunden stand die 3. Res.Div. in einer Stellung, die von der

Wegegabel nordwestlich Taux über die Höhe hart östlich der Zahl 160 --

Westrand Tigny bogenförmig in etwa 500 m Entfernung um Parcy-

Tigny herumlief.

Die 115. Inf.Div. sammelte nach 10.00 vorm. die Reste ihrer Infan-

terie im Walde von Hartennes und führte sie dann nach der Mulde

südwestlich Villeblain als Gruppenreserve. Aus den Regtern. 136, 171

und Res. 40 wurde ein Inf.Regiment zu drei Bataillonen formiert.

Beim Stabe der 14. Res.Div. und dem Gruppenkommando war kurz

nach 11.00 vorm. eine -- irrige! -- Artilleriemeldung eingelaufen, daß

Villemontoire vom Feinde genommen sei. General d. Inf. Frhr.

v. W a t t e r hatte daraufhin 11.15 vorm. die 46. Res.Div. zum Gegen-

stoß angesetzt. Der Befehl wurde aber bald danach wieder aufgehoben,

da sich zeigte, daß die Versammlung der weit auseinandergezogenen

Res.Regimentern 215 und 214 allzuviel Zeit beanspruchen würde. In-

zwischen war um 11.35 vorm. die 20. Inf.Div. (vgl. S.114) vom Gruppen-

kommando alarmiert worden, um 12.00 mittags erhielt sie den Befehl,

mit dem rechten Flügel über Buzancy, mit dem linken über Taux an-

zugreifen und die Höhen westlich Charantigny und nördlich Parcy-Tigny

zu nehmen; nach Erreichung dieses Zieles sollte die Division zur Abwehr

übergehen und der Divisionskommandeur, Generalmajor Z w e n g e r,

den Befehl im bisherigen Abschnitt der 14. Res.Div. übernehmen. Da

die Artillerie der 20. Inf.Div. noch nicht eingetroffen war, wurden der

Division das Felda.Regt. 35 sowie die 11./Fußa. 12 und die 1./Fußa. 28,

die im Laufe des Vormittags bei Nampteuil angelangt waren, unterstellt.

Durch das Vordringen der Franzosen auf Villemontoire war in der

deutschen Linie zwischen Léchelle und der Chaussee westlich Buzancy ein

großes Loch entstanden. General Frhr. v. Watter befahl daher der

Erfolgreicher Gegenangriff der 20. Inf.Div. 125

42. Inf.Div., ihren linken Flügel sowie die anschließenden Teile der

14. Res.Div. -- Füs.Regt. 40 -- in die Linie östlich Chazelle -- la Fou-

lerie -- Höhe nordöstlich Charantigny zurückzunehmen. (Dieser Befehl,

welcher der 42. Inf.Div. die -- offenbar nur begrenzt gedachte -- Ver-

fügung über das Füs.Regt. 40 gab, ohne es ihr völlig zu unterstellen,

sollte zu den unangenehmsten Reibungen führen!) 12.15 nachm. ergingen

bei her 42. Inf.Div. die entsprechenden Befehle. Noch bevor mit der Be-

wegung begonnen wurde, führte der Feind gegen 3.00 nachm. einen

heftigen Angriff gegen Chazelle, den aber das II./109 blutig abwies.

Nachdem dann das Zurückgehen erfolgt war, stand gegen 4.30 nachm.

die 42. Inf.Div. etwa in der Linie Feldweg am ,,1" von Ploisy

-- Nordwestspitze der Chazelle-Schlucht -- Wegebiegung 600 m östlich

Chazelle. Der Anschluß an das Füs.Regt. 40, das bei dem Rückzug im

feindlichen Feuer nicht unerhebliche Verluste gehabt hatte, war bei der

Zurücknahme des linken Flügels verlorengegangen; es scheint, daß die

Füsiliere infolge eines von der 14. Res.Div. erhaltenen Befehls bis auf

die Höhe südlich bzw. südwestlich Berzy zurückgegangen sind. Jedenfalls

drang der Feind in Visigneux ein.

Die 20. Inf.Div.*), der auch die im Abschnitt der 14. Res.Div. stehende

Artillerie unterstellt wurde, nahm Inf.Regt. 77 rechts, Inf.Regt. 79 links

in erste Linie; Regt. 92 sollte hinter der Mitte folgen. Der Angriff --

Inf.Regt. 79 ist wohl etwas früher angetreten -- ging über die in der

Front liegenden Truppen hinweg flott vorwärts. 6.40 nachm. drang II./79

in den Südteil von Villemontoire ein, nördlich davon stieß III./77 gegen

8.00 abds. bis an den Westrand des Dorfes durch. Beim weiteren Vor-

dringen trafen starke, mit Tankunterstützung geführte französische Gegen-

stöße -- besonders heftig bei und südlich Raperie -- beide Regimenter;

der Feind wurde aber abgewiesen und der eigene Angriff noch weiter

vorgetragen. Am späten Abend hatte die 20. Inf.Div. die Linie: Höhen

nördlich (I./77) und westlich Villemontoire (III./77, linker Flügel am

,,Va" von la Vallée) -- hart östlich Raperie -- etwa 500 in nördlich

Höhe 160 (II., 1/2 I.**), 1/2 III./79) erreicht, II./77 stand am Walde süd-

____________

*) Die 20. Inf.Div. war vor dem 15. Juli mehrere Wochen lang zurück-

gezogen gewesen und dann bei der ,,Reims"-,,Marneschutz"-Offensive bei der

3. Armee als Division III. Treffens bereitgestellt worden. Die oft bewährte

Division war vollkampfkräftig, hatte aber verhältnismäßig niedrige Feld-

stärken; ihrer Infanterie fehlten 1450 Mann Ersatz, außerdem waren 1000 Mann

grippekrank.

**) Die andere Hälfte des Bataillons traf erst am 20. Juli beim Regi-

ment ein.

126 Die Fortsetzung des Angriffs am 19. Juli.

westlich Buzancy, 1/2 III./79 nordwestlich Taux. Inf.Regt. 92 lag

bataillonsweise nordwestlich und südöstlich des Bois de Concrois und im

Nordteil des Waldes von Hartennes. Dem Gruppenbefehl (vgl. 5.124) ent-

sprechend übernahm jetzt Genmaj.Zwenger das Kommando im bisherigen

Abschnitt der 14. Res.Div., diese selbst behielt indessen noch den Befehl

über das am linken Flügel der 42. Inf.Div. in Gegend südlich Berzy

stehende Füs.Regt. 40. Die Reste der bisher im Abschnitt der 14. Res.-

Div. eingesetzten Infanterie-Regimenter der 14. und 47. Res.Div. hatten

sich bei Nampteuil-sous-Mouret zu sammeln. Von den beiden beiderseits

Buzancy stehenden Bataillonen des Gren.Regts. 110 (vgl. S.123) ver-

blieb das III. nördlich des Dorfes als Rückhalt, das II. wurde im Laufe

der Nacht von der 28. Inf.Div. nach Billy zurückgenommen.

Währenddessen hatten sich auch auf beiden Flügeln der Gruppe

gegen Abend neue schwere Kämpfe entwickelt. Dort war der Feind nach

kurzer, starker Artillerievorbereitung zum Angriff vorgebrochen. Auf

dem rechten Flügel der 42. Inf.Div. drang der Gegner bald nach 7.00

abds. nach Überrennung des III./145 (vgl. S. 118) in die Mulde von

Ploisy ein, er kam dadurch in die rechte Flanke von I./109 Auch in der

Front heftig angegriffen, mußten die deutschen Linien hier, erbittert

kämpfend, schrittweise zurückgehen. Unter Einsatz des III./109 auf dem

rechten Flügel wurde der Angriff schließlich in der Linie la Roche --

Südwestrand Berzy -- Höhenrand westlich Aconin aufgefangen. Da es

schien, als ob der linke Flügel der 11. bayer. Inf.Div. auf die Höhen

nördlich Noyant zurückgedrückt worden wäre, ordnete Genmaj. B u ch-

h o1 tz, der Kommandeur der 42. Inf.Div., am späten Abend die Sper-

rung des Crisebach-Grundes zwischen Nonant und Aconin durch ge-

sammelte Teile der Regter. 17, 131 und 138 an; auch die nachts ein-

treffende M.G.Ss.Abt. 31 wurde hierzu teilweise herangezogen. Während

also tatsächlich die inneren Flügel der 11. bayer. und 42. Inf.Div. bei

la Roche Anschluß fanden, glaubten beide Divisionen den anschließenden

Flügel des Nachbarn weiter zurückgeworfen (vgl. S.118/119).

Die 46. Res.Div. erhielt 10.37 abds. den Gruppenbefehl, den Höhen-

rücken nordöstlich Charantigny im engsten Anschluß an die 42.*) und

20. Inf.Div. mit dem Res.Inf.Regt. 214 und einigen Tankgeschützen zu

besetzen sowie das Res.Inf.Regt. 215 an der Höhe nördlich Buzancy als

Gruppenreserve bereitzustellen. Ein entsprechender Divisionsbefehl er-

ging um Mitternacht.

___________

*) Das am linken Flügel der 42. Inf.Div. stehende Füs.Regt. 40 unter-

stand zu dieser Zeit aber tatsächlich noch der 14. Res.Div.

Abendangriffe gegen Gruppe Watter. 127

Gegen die 3. Res.Div. erfolgten die erwähnten Abendangriffe gegen

7.30 und 8.00. Sie konnten teils abgeschlagen, teils nach wechselvollem

Ringen zum Halten gebracht werden. Die Stellung der Division verlief

nach Abschluß der Kämpfe vom Wegekreuz westlich Taux über die Höhe

hart östlich Kuppe 160 -- Westrand Tigny zur Höhe westlich von Hartennes.

Teile der 3. Res.Div. waren nach Süden zur Nachbargruppe abgekommen,

der rechte Flügel stand hinter dem linken der 20. Inf.Div.

Unter schweren, bis tief In die Nacht währenden Kämpfen war es

somit der Gruppe Watter auch an diesem Tage wieder gelungen, den

feindlichen Angriff aufzufangen. War auch durch den Einsatz der voll

kampfkräftigen 20. Inf.Div. bei Villemontoire die Gefahr eines Durch-

bruchs an dieser Stelle zunächst behoben, so blieb die Lage doch auch

weiterhin auf das Höchste gespannt. 3.30 nachm. hatte das A.O.K. 7 der

Gruppe die 9. Inf.Div. unterstellt (vgl. S. 115); nach anstrengendem

Marsche erreichte ihre Infanterie um Mitternacht den Raum Serches --

Nampteuil-sous-Muret -- Violaine, die bespannten Formationen waren

noch weiter rückwärts im Anmarsch.

In dem nördlich des Ourcq liegenden Teile des Abschnitts der

Gruppe Winckler stand zwischen la Fontaine Alix Fe. und dem

Ourcq die 40. Inf.Div. Mit Rücksicht auf die bedrohliche Lage an der

rechten Gruppengrenze hatte sich jedoch Genlt. v. Winckler am Abend

des 18. Juli veranlaßt gesehen, die Sicherung seiner Nordflanke in

Linie Fontaine Alix Fe.-Hartennes als besondere Aufgabe der 51.

Res.Div. zu übertragen (vgl. S. 89). Deren Res.Inf.Regt. 235 stand nach

der nunmehr erfolgten Ablösung des Res.Inf.Regts. 210 mit dem

III. Batl. hart nördlich St. Rémy, mit dem II. südlich Punkt 130 (westlich

St. Rémy), mit dem I. bei Grumilly; Zweifel hinsichtlich der Unter-

stellung hatten zu einigen Reibungen mit der 40. Inf.Div. geführt. Von

dieser scheinen in Gegend der Fontaine Alix Fe. nur noch einige schwache

Postierungen des Regts. 134 gestanden zu haben, denn am Morgen

stellte das Res.Inf.Regt. 235 fest, daß es sich selbst -- und zwar ohne

die notwendige Tiefengliederung! -- in vorderer Linie befand. Immer-

hin war aber doch durch das Res.Inf.Regt. 235 die Lücke zwischen den

Gruppen Watter und Winckler beiderseits des Baches westlich St. Rémy

notdürftig ausgefüllt. Von den anderen Infanterie-Regimentern der

51. Res.Div. stellte sich das Res.Inf.Regt. 234 am Südwestrand des Bois

du Plessier bereit, Res.Inf.Regt. 210 rückte als Reserve der 102. Res.Inf.-

Brig. in die Mulden nördlich und nordwestlich le Plessier Huleu. Wie

128 Die Fortsetzung des Angriffs am 19. Juli.

weit die Artillerie der 51. Res.Div. am frühen Morgen des 19. Juli schon

in Stellung gegangen war, konnte nicht festgestellt werden, auf jeden

Fall standen südlich Höhe 206 (St. Gervais Sal.) III./Res.Felda. 45 und

III./Res.Felda. 51 zwischen Batterien der 40. Inf.Div.

Bei der in Linie Fe. de l'Epitaphe -- Nordteil des Waldes von Har-

tennes bereitgestellten 10. Inf.Div. war der Befehl zur Unterstellung

unter die Gruppe Winckler (vgl. S.90) um 1.50 vorm. eingegangen, un-

mittelbar darauf erhielt die Division auch den Gruppenbefehl zum Ein-

satz in der Front und zur Ablösung des Südteils der am linken Flügel

der Gruppe Watter stehenden 115. Inf.Div. (vgl. S. 122). Die rechte

Grenze des Gefechtsstreifens der 10. Inf.Div. sollten die Südränder von

St. Rémy und le Plessier Hulen bilden. Bei St. Rémy war Anschluß

an die 51. Res.Div. zu nehmen. Der Divisionskommandeur, Genmaj.

Frhr. v. G r ü t e r, ordnete daraufhin an, daß bis 6.00 vorm. die In-

fanterie bei und südlich Hartennes an der großen Straße, die Artillerie

dahinter in Lauerstellung, das Pionierbataillon bei Droizy bereitstehen

sollten.

Inzwischen hatte aber auch die 51. Res.Div.*) von Genlt. v. Winckler

den Befehl erhalten, in Abänderung ihrer bisherigen Aufgabe den

Frontabschnitt zwischen der 10. und 40. Inf.Div. zu übernehmen. (Einzel-

heiten hierüber gehen aus den Akten nicht hervor. Ein entsprechender

Befehl Ist von der 51. Res.Div. erst um 810 erlassen worden, in

ihm werden als Grenzen des neuen Abschnitts angegeben: nördlich:

Anschluß an 10. Inf.Div., Südlich: Fontaine Alix Fe. -- Nordrand Billy --

Géramenil Fe.)

Über die Lage am linken Flügel der Gruppe Watter hatte sich

während der Nacht keine Klärung herbeiführen lassen. Daher entschloß

sich der Kommandeur der 10. Inf.Div., als gegen 5.30 vor den

Gruppen Watter und Winckler der feindliche Angriff losbrach, zunächst

nicht zur Ablösung der 115. Inf.Div. In dem befohlenen Gefechtsstreifen

vorzurücken, sondern vorerst das Höhen- und Waldgelände von Tigny --

Hartennes, in dem nur schwache Kräfte der Gruppe Watter stehen soll-

__________________

*) Die 51. Res.Div. war nach schweren Verlusten bei der Chemin des

Dames-Offensive Mitte Juni in Ruhe gelegt worden, doch hatten ihre Regi-

menter von Anfang Juli ab teilweise als Eingreifstaffeln Verwendung ge-

funden. Die Division wurde als vollkampfkräftig angesehen, jedoch war der

an sich gut ausgebildete und kampffreudige Ersatz -- meist sehr junge Leute! --

größtenteils erst in den letzten Tagen eingetroffen, so daß die Verbände noch

nicht genügend hatten zusammengeschweißt werden können.

Wirksamer Gegenstoß des Res.Inf.Regts. 234 129

ten, fest in die Hand zu nehmen. 6.20 erteilte er den Regtern. 47

und 398 (bei diesem auch das aus dem Gren.Regt. 6 zusammengestellte

Bataillon!) Befehl, zur Klärung der Lage in ihren Gefechtsstreifen

Patrouillen vorzutreiben und die vordere Linie festzustellen. (I./47 stand

zu dieser Zeit in Tigny, III./47 westlich Hartennes; II./47 war an-

scheinend noch im Anmarsch auf den Wald von H., Regt. 398 im Vor-

rücken nach der Chaussee südlich von Hartennes.)

Inzwischen hatte aber der Angriff gegen die 115. Inf.Div. Boden

gewonnen und die deutschen Linien über Blanzy hinaus zurückgedrückt

(vgl. S. 121). Auf die Meldung hiervon entschloß sich Genmaj. Frhr.

v. Grüter, mit dem Inf.Regt. 398 bis auf die Höhe 206 (St. Gervais

Sal.) vorzustoßen, um so die Verbindung mit der 51. Res.Div. bei

St. Rémy herzustellen. Regt. 47 sollte diesen Vorstoß vom Walde von

Hartennes aus nach Norden und Westen sichern, der größere Teil der

Artillerie ihn unterstützen.

Dem Vordringen der Franzosen über Blanzy hinaus (vgl. 5.122)

wurde nun aber bereits von anderer Seite Halt geboten. Der Komman-

deur des im Bois du Plessier stehenden Res.Inf.Regts. 234, Oberstlt.

Frhr. v. E d e 1 s h e i m, hatte nämlich um 7.00 sein III. und

I. Batl. -- Begleitbatterie: 6./Res.Felda. 51 -- zum Gegenstoß angesetzt,

das II. folgte als Reserve hinter dem rechten Flügel. In einem kraft-

vollen Stoß warfen die Res. 234er den Feind zurück, das III. Ball. er-

reichte den Feldweg nordöstlich Blanzy, das I. Blanzy. Das hart nördlich

St. Rémy selber angegriffene III./Res. 235 schloß sich diesem Gegenstoß

an und setzte sich auf der Höhe westlich St. Rèmy fest. Blanzy selbst mußte

allerdings infolge starken feindlichen Artilleriefeuers geräumt werden,

das I./Res. 234 hielt sich am Ostrande des Dorfes und hart östlich der

Höhe 190. Res.Inf.Regt. 210 wurde von der 102. Res.Inf.Brig. am Süd-

rande des Bois du Plessier bereitgestellt.

9.10 übernahm die 51. Res.Div. den Befehl in dem ihr zugewie-

senen Abschnitt (vgl. S.128), ohne daß sie sich bisher in ihm hatte orien-

tieren können. In dem eine Stunde zuvor ausgegebenen Divisionsbefehl

war gesagt worden, daß die Aufstellung der Infanterie und Artillerie

im allgemeinen unverändert bleiben sollte. Nach der Entwicklung,

welche die Lage am Vormittag genommen hatte, lag nun aber tatsächlich

nur das Res.Inf.Regt. 235, und zwar in Linie Höhe westlich St. Rémy --

Grumilly, im Abschnitt der 51. Res.Div., dagegen befanden sich die Res.-

Regter. 234 und 210 im Gefechtsstreifen der 10. Inf.Div. Von dieser

wiederum stand das Inf.Regt. 47 im Abschnitt der Gruppe Watter,

130 Die Fortsetzung des Angriffs am 19. Juli.

während das Regt. 398 (mit dem Batl. Gren. 6) südlich St. Gervais Sal.

(Höhe 205) eine Bereitstellung einnahm. Da die ganze Front im Kampfe

lag, war ein Verschieben der stark vermischten Verbände in die zu-

gewiesenen Gefechtsstreifen ganz unmöglich.

Als in den späteren Vormittagsstunden der Feind auch bei Parcy-

Tigny Boden gewann (vgl. S.123), wurde das II./Res. 234 als Flanken-

schutz nach der Wegegabel nordwestlich Coutremain vorgezogen, Teile

griffen in den südöstlich Parcy-Tigny tobenden Kampf ein; auch das Batl.

Gren. 6 beteiligte sich in Gegend südlich Parcy-Tigny an der Abwehr.

Zu besonders guter Wirkung kam während aller dieser Kämpfe die am

Westrande des Bois du Plessier ausgefahrene I./Res.Felda. 51, die von

8.45 an zahlreiche Tanks, gefolgt von dichten Infanteriemassen,

in der Gegend zwischen Blanzy und Vierzy im Vorgehen beobachten

und unter Feuer nehmen konnte. Gegen 11.45 -- die Abteilung

hatte bereits ihre ganze Munition verschossen gehabt, sie aber rechtzeitig

ergänzen können - erkannte und beschoß sie beiderseits Parcy-Tigny,

wo übrigens vierzehn zusammengeschossene Tanks lagen, rückgängige

Bewegungen des Feindes.

Durch das Instellunggehen neuer Batterien konnte am Vormittag

allmählich die artilleristische Abwehr am rechten Flügel der Gruppe

Winckler erheblich verstärkt werden; die 10. Inf.Div. verfügte über elf

Feld- und neun schwere, die 51. Res.Div. über neun Feld- und acht

schwere Batterien. Um die Mittagszeit konnte die rechte Flanke der

Gruppe Winckler als gegen eine unmittelbare Bedrohung von Norden

her gesichert gelten; hierzu hatte der selbständige Gegenstoß des Res.-

Inf.Regts. 234 am Morgen wesentlich beigetragen.

Bei der 40. Inf.Div. war es im Laufe der Nacht gelungen, die In-

fanterie etwas nach der Tiefe zu gliedern und die Artillerie staffelweise

und ohne erhebliche Verluste zurückzunehmen. Am Morgen waren die

Feldbatterien auf den Höhen von St. Rémy -- Billy, die schweren Batterien

östlich Höhe 190 (nordöstlich Billy) und südöstlich Billy feuerbereit. Auch

gegen die 40. Inf.Div. stieß der Feind mit starken Kräften vor, der An-

griff konnte aber zunächst abgeschlagen werden; auf dem Höhenrücken

südwestlich Chouy wies das II./104 allein vier Stürme ab. Dann gelang

es jedoch dem Gegner, unter dem Schutz hoher Getreidefelder an ver-

schiedenen Stellen in die dünnen deutschen Linien einzudringen und in

umfassenden Vorstößen Boden zu gewinnen. Vielfach im Rücken unter

Feuer genommen, konnte sich die schwache Infanterie nicht halten, bis

11.00 waren die Sachsen in die Linie Höhe 182 -- Punkt 137 (westlich

Bildung der Gruppe Etzel 131

Billy) -- Westrand des Waldes von Rozet-St. Albin zurückgegangen. Vor

dieser Stellung scheiterten alle weiteren Angriffe des Feindes im Feuer

der deutschen Artillerie, die hier zu vorzüglicher Wirkung kam und teil-

weise auch Bereitstellungen der Franzosen zersprengen konnte. Ganz

besonders unterstützte die von Oblt. d. Res. W o l l i e n hervorragend

geführte 3./Felda. 32 die Infanterie.

Das A.O.K. 7 hatte 10.15 das Einschieben des General-

kommandos des XVII. A.K. zwischen den Gruppen Watter und Winckler

als G r u p p e E tz e l angeordnet, und zwar sollte die Gruppe Etzel den

Befehl über die 10. Inf.Div., 51. Res.Div. und 40. Inf.Div. (einschl.

der hier eingesetzten Artillerie und sonstigen Formationen) übernehmen.

Die Nordgrenze der Gruppe wurde durch die Südränder von Villers-

Hélon und Hartennes gebildet, die Südgrenze verlief über Min. des

Croütes -- Nordrand des Höhenrückens 172 -- 184 (südöstlich Billy) --

Straßenkreuz westlich Grand Rozoy. 12.15 nachm. erfolgte die Befehlsüber-

nahme durch Genlt. v. Etzel. Zu dieser Zelt lief die Front etwa in der

Linie: Waldstück 1 km südwestlich Parcy-Tigny -- Westrand des Waldes

von Rozet-St. Albin. Mit den beiden Nachbargruppen bestand An-

schluß, doch war bei Parcy-Tigny die Lage ungeklärt.

Im Laufe des Nachmittags wies die 51. Res.Div. mehrere von

Tanks unterstützte Angriffe blutig ab. Bei der 40. Inf.Div. gelang es

dem Feind allmählich, die Inf.Regter. 134 und 181 bis über die Straße

St. Rémy -- Billy und das Dorf Billy hinaus zurückzudrücken. Weiter

südlich hielt sich das I./104 am Waldrande am Ostufer des Pudeval-

Baches noch bis gegen Abend, um dann bis an den Ostrand des Waldes

auszuweichen.

Ein Gruppenbefehl suchte die Gefechtsstreifen der Divisionen zu

regeln. Die mit dem Schutze der rechten Flanke beauftragte 10. Inf.Div.

hatte für unbedingten Anschluß an Gruppe Watter zu sorgen und hierzu

bis zur Linie Höhe 160 (nördlich Tigny) -- Nordrand des Waldes von

Hartennes in deren Gefechtsstreifen überzugreifen; freiwerdende Kräfte

waren in der Gegend von Hartennes zu sammeln. Die bisherige Auf-

stellung der 10. Inf.Div. trug diesen Weisungen im allgemeinen schon

Rechnung. Gen. Frhr. v. Grüter hatte nämlich bereits angeordnet, daß

das in die Mulde nordöstlich Höhe 206 nachgezogene Inf.Regt. 398 mit

Einbruch der Dunkelheit zwei Bataillone in den Wald von Hartennes

zurücknehmen sollte; anscheinend ist in der Mulde nur das zugeteilte

Batl. Gren. 6 geblieben.

132 Die Fortsetzung des Angriffs am 19. Juli.

Von 8.00 abds. ab entwickelten sich neue, einheitlich geführte Angriffe

gegen die ganze Front der Gruppe Etzel, und zwar zunächst gegen die

40. Inf.-, etwas später -- gegen 9.00 abds. -- gegen die 51. Res.Div.

In der Mitte der 40. Inf.Div. wurde das Inf.Regt. 181 auf die

Géramenil Fe. zurückgedrängt; hier und -- mit den Hauptkräften --

am Straßenkreuz nordöstlich der Ferme grub es sich ein. Regt. 134 bog

daraufhin seinen linken Flügel unter Festhalten der Höhe 190 (nord-

östlich Billy) nach der Géramenil Fe. zurück. Inf.Regt. 104 schließlich

setzte sich in der Linie Höhe 163 (südwestlich Géramenil Fe.*) -- Nordost-

zipfel des Rozet-Waldes (nördlich Höhe 172) fest. In der Mitte sprang

also die Stellung der 40. Inf.Div. erheblich zurück.

Bei der 51. Res.Div. brach der Feind zwischen 9.00 und 10.00 abds.

nordöstlich Höhe 190 (nördlich Blanzy) zwischen dem III. und I./Res. 234

durch und rollte das auch frontal stark angegriffene 1. Batl. von Norden

her auf. Die Geschütze des Begleitzuges der 6./Res.Felda. 51 und die

leichten Minenwerfer des Bataillons mußten gesprengt werden, nach-

dem die letzte Munition verschossen war. Unter schweren Verlusten

flutete I./Res. 234 ostwärts zurück. Das III. Batl. wich einige 100 m

aus und grub sich am Osthang der Höhe nordöstlich Blanzy -- etwa

südlich der Waldstücke südwestlich Parcy-Tigny -- ein. Bei der Abwehr

dieses Angriffs hatte auch das Batl. Gren. 6 eingegriffen, sein Gegen-

stoß aus der Mulde nordöstlich Höhe 206 brachte ihm erhebliche Ver-

luste. Schließlich nahm die als letzte Reserve des Res.Inf.Regts. 234 ein-

gesetzte 5. Komp. die zurückflutenden Teile des I. Batls. auf und riß sie

sogar wieder bis zur Höhe 260 mit vor; vom I./Res. 234 konnten jedoch

im Laufe der Nacht kaum 150 Mann gesammelt werden.

Von dem links anschließenden Res.Inf.Regt. 235 wurde das auf der

Höhe westlich St. Rémy stehende III. Batl. nur wenig gegen das Dorf

zurückgedrängt, das II. konnte seine Stellung -- Hang südlich

Punkt l30 -- Grumilly -- behaupten; I./Res. 235 stand als Rückhalt am

Walde 1500 m östlich von St. Rémy. Die linke Flanke der 51. Res.Div.

war infolge des Zurückgehens der 40. Inf.Div. stark bedroht. Ein von der

102. Res.Inf.Brig. befohlener Gegenstoß des Res.Inf.Regts. 210 konnte

nicht durchgeführt werden, da das Regiment aus einem nicht mehr

festzustellenden Grunde in die Gegend 1 km östlich Courdoux ab-

marschiert war; es wurde nunmehr wieder bis zum Westrand des Bois

du Plessier vorgezogen.

_______________

*) Für Inf.Regt. 104 lag somit die Géramenil Fe. am rechten Flügel der

Hauptwiderstandslinie, Regt. 181 dagegen betrachtete sie als im Vorfeld gelegen.

Abendangriffe gegen die Gruppe Etzel 133

An der Front der Gruppe Etzel dauerten die Kämpfe bis spät in die

Nacht hinein an. Da bei der 51. Res.Div.*) innerhalb des Res.Inf.-

Regts. 234 der Anschluß verlorengegangen, Res.Inf.Regt. 235 aber stark

vorgestaffelt war, wurden beide Regimenter Im Laufe der Nacht etwas

zurückgenommen. Hinter der Front der Gruppe Etzel traf abends die

19. (sächs.) Ers.Div. (vgl. S.115) ein, die am Nachmittag vom A.O.K. 7

bei Fère-en Tardenois angehalten und nach Nordwesten abgedreht

worden war. Die Division biwakierte als Gruppenreserve im Raum

Muret-et-Crouttes -- Courdoux; ihr Ers.Felda.Regt. 47 (ohne die noch

im Anmarsch befindliche II. Abt.) ging östlich Muret-et-Crouttes und

nordöstlich Launoy in Lauerstellung.

An dem südlich des Ourcq gelegenen Teil der Front der G r u p p e

W i n ck l e r war die Übernahme eines selbständigen Abschnitts durch

die 45. Res.Div. zwischen der 10. bayer. Inf.- und 78. Res.Div. beabsich-

tigt (vgl. S.86). Im Zusammenhang damit hatte die 10. bayer. Inf.-

Div. schon am Spätabend des 18. die Bildung von zwei Abschnitten an-

geordnet: den nördlichen sollten die bayer. Res.Inf.Regter. 6 und 8, den

südlichen das Res.Inf.Regt. 211 sowie das neu einzusetzende Res.Inf.-

Regt. 212 übernehmen; Trennungslinie: Min. des Prés -- südlich Kirche

Vichel-Nanteuil. Damit war das Einschieben der 45. Res.Div. vor-

bereitet. Diese befohlene Infanteriegliederung war aber noch nicht durch-

geführt, als am frühen Morgen des 19. Juli der feindliche Angriff ein-

setzte. Als Kampfbataillone standen zu dieser Zeit 11./bayer. Res. 6,

11./bayer. Res. 8 und III./Res. 211 mit der 3./bayer. 16 in Front, in dem

südlichen Abschnitt hatte das 16. bayer. Inf.Regt. den Befehl noch nicht

abgegeben. Bei den bayer. Res.Regtern. 6 und 8 war aus den schwachen

Resten der 1. und III. Batle. je ein Bereitschaftsbataillon gebildet

worden, Res.Inf.Regt. 211 hatte seine nicht in vorderer Linie eingesetz-

ten Teile wieder in ein Bereitschafts- (II.) und ein Ruhebataillon (1.)

gegliedert. Verbindung in der Front war nicht überall vorhanden.

Die auch hier von zahlreichen Tanks unterstützte feindliche Infanterie

drängte die deutschen Linien über den Grund von Neuilly zurück,

die Höhen östlich des Baches und Ortes konnten jedoch gehalten werden.

Zwischen 7.00 und 8.00 war der Angriff zunächst zum Stehen ge-

bracht, bei II./bayer. Res. 6 hatten Teile des Bereitschaftsbataillons ein-

gesetzt werden müssen. 7.00 hatte am linken Flügel das Res.Inf.-

____________

*) Zahlreiche führerlos gewordene Mannschaften wurden westlich Cour-

doux gesammelt und am nächsten Morgen ihren Regimentern zugeführt.

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